Exklusiv: Neue Vorwürfe gegen ein Rammstein-Mitglied
#20 – heute mit: Einer neuen, exklusiv Rammstein-Recherche von NDR und SZ
„Wenn ich mir heute Fotos von mir damals anschaue, sehe ich da ein Kind. Es ist mir unbegreiflich, wie zwei erwachsene Männer das ausblenden konnten.“ Lorenz war damals 36, Lindemann 39. Sie 17.
Die Anschuldigungen rund um Rammstein weiten sich aus: Süddeutsche Zeitung und Norddeutscher Rundfunk haben eine neue Recherchen mit Vorwürfen veröffentlicht. Zudem könnte das Casting-System, mit dem junge Frauen vor allem für Sänger Till Lindemann gesucht und ihm zugeführt worden sein sollen, größer sein als bisher angenommen.
Ihr lieben Recherche-Interessierten:
In den vergangenen Wochen haben meine Kolleg*innen und ich mit dutzenden Menschen über die Band Rammstein und über die Musikindustrie gesprochen, wir haben viele Menschen getroffen, mit ihnen telefoniert, Videocalls gemacht. Wir haben sehr viele Informationen bekommen – und haben uns dann daran gemacht, diese Informationen zu verifizieren. Was lässt sich belegen? Gibt es Menschen, die dabei waren? Die kurz nach den Ereignissen davon erfahren haben? Gibt es Fotos, Tagebuch-Aufzeichungen, E-Mails?
Heute, gut sechs Wochen nach unserer ersten Veröffentlichung zu Rammstein, veröffentlichen wir eine neue Recherche. Wir berichten über die Erinnerungen einer Frau, deren Vorwürfe bereits viele Jahre zurück liegen, die aber meiner Ansicht nach noch immer relevant sind. Und wir berichten über das Rekrutierungssystem, das offenbar weit über die sogenannte Casting-Direktorin Alena M. hinausging.
Mehrere Bandmitglieder lassen ihre Anwälte vortragen, dass sich nichts von dem Geschilderten zugetragen habe. Lindemanns Anwalt verweist auf eine in seinen Augen unzulässige Verdachtsberichterstattung. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Unsere Berichterstattung findet Ihr heute unter anderem hier:
Mutmaßliche Übergriffe: Neue Vorwürfe gegen Rammstein (Tagesschau)
Im Feuer: Neue Vorwürfe gegen Rammstein (Süddeutsche Zeitung)
Vielen Dank an alle Menschen, die mit uns gesprochen haben – insbesondere die Frauen, die ihre Erinnerungen mit uns geteilt haben. Danke für das Vertrauen, für die Zeit, für den Mut. Ohne Euch könnten wir unsere Arbeit nicht machen.
Für alle, die darüber nachdenken, mit mir und meinen Kolleg*innen zu sprechen, aber nicht wissen, was da auf sie zukommt: Ich habe das vergangene Woche in einem FAQ einmal detailliert erklärt, dort finden sich auch meine Kontaktdaten. Ich freue mich darüber, wenn Ihr dieses FAQ teilt oder entsprechenden Personen direkt weiterleitet:
„So schützen wir Menschen, die mit uns sprechen“
Für alle, die selbst journalistisch arbeiten und uns zu unseren Recherchen rund um Rammstein und der Musikindustrie befragen wollen: Meldet Euch gerne jederzeit unter daniel.drepper@proton.me. Wir freuen uns, wenn unsere Recherchen möglichst viele Menschen erreichen. Denn: Wir recherchieren weiter.
Falls Ihr in den kommenden Tagen gute Recherchen lest, hört, schaut – egal ob lokal, national oder international: schreibt sie mir hier in die Kommentare oder schickt sie mir an daniel.drepper@proton.me.
Alles Gute und bis zum nächsten Recherchebrief
Daniel
Vielen Dank! Diese Arbeit ist sehr wichtig, umso wichtiger wäre es aber auch, dass Artikel zu diesem Thema nicht hinter einer Paywall stehen.
Hi Daniel,
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